Aufbruchstimmung bei Hauptversammlung des Blasmusik-Bezirksverbandes für den Chiem- und Rupertigau e.V. in Traunstein
(wb) Die Freude darüber, dass nach der langen Durststrecke wegen der CoronaBeschränkungen eine Jahreshauptversammlung wieder im „normalen“ Rahmen durchgeführt werden konnte war spürbar, als die Vertreter der 61 Mitgliedskapellen am vergangenen Sonntag im Schnitzlbaumer-Saal in Traunstein eintrafen. Als Ausrichter des heurigen Bezirksmusikfestes begrüßte die Musikkapelle Jung-Otting die Teilnehmer sogar mit erfrischender Blasmusik. Der Bezirksvorsitzende Thomas Egger aus Teisendorf freute sich, unter den Gästen unter anderem die beiden Landratsstellvertreter aus dem Landkreis Traunstein und Berchtesgadener Land Andreas Danzer und Helmut Fürle, Bezirksrat Georg Wetzelsperger, MdL Giesela Sengl und Wagings Bürgermeister Matthias Baderhuber begrüßten zu dürfen. Die Delegation des Dachverbandes „Musikbund für Ober- und Niederbayern (MON)“ führte deren Vizepräsident Thomas Eigelsperger an. Ein besonderer Gruß galt den Vertretern der Neumitglieder von den Blaskapellen Kirchanschöring und Übersee-Feldwies. Mit Untermalung durch einen Choral der Kapelle, gedachten die Versammlungsteilnehmer stehen aller Verstorbenen. Bürgermeister Baderhuber nahm die Gelegenheit wahr, die Vorfreude der Kommune und der Festkapelle Jung-Otting auf das Bezirksmusikfest 2022 in Otting auszudrücken. Landratstellvertreter Danzer überbrachte die Grüße von Landrat Sigi Walch und unterstrich die Bedeutung der Blasmusik für die Musikkultur im Landkreis. Dazu brauche es, neben einer guten Verbandsorganisation, in erster Linie Musikanten*innen, die ihrem Hobby mit Freude nachgehen und so die Kultur pflegten. Positiv sei es, dass es bei den Musikkapellen keine Nachwuchssorgen gebe, was sicher auch einer hervorragenden Jugendarbeit im MON zuzuschreiben sei. Da die Förderung dieser Kulturarbeit dem Landkreis Traunstein am Herzen liege, stelle man hierfür etwa 400.000 Euro an Fördergeldern zur Verfügung. Landratstellvertreter Fürle freute sich, dass Versammlungen, aber auch Musikproben, Konzerte oder Musikunterricht ohne Zugangsbeschränkungen wieder möglich seien. Es tue gut, sich wieder persönlich treffen zu können um Ziele zu besprechen, Projekte zu planen und vor allem, gemeinsam zu musizieren. Dem Bezirksverband, dessen Engagement schon vor der Pandemie außerordentlich gewesen sei, komme nun die fordernde Aufgabe zu, neuen Schwung in das Vereinsleben zu bringen. Für Bezirksrat Wetzelsperger ist es elementar wichtig, sich bei persönlichen Treffen austauschen und über diesen Weg gegenseitig Hilfe leisten zu können. Trotz der schwierigen, zurückliegenden Zeit, die durch den Krieg in der Ukraine weiter schwierig bleibe, habe die Verbandsführung den Mut zum Weitermachen bewahrt um den Menschen weiter mit Musik etwas Gutes zu tun. MdL Sengl rief dazu auf, trotz aller Widrigkeiten zusammenzuhalten. Musik symbolisiere immer etwas positives und Musikinstrumente seien ein schönes Symbol für den Frieden.
In seinem Tätigkeitsbericht blickte Thomas Egger auf die zurückliegenden Jahre zurück. Noch im Februar 2020 konnte sich demnach das Sinfonische Blasorchester des Bezirks bei zwei wundervolle Konzerte in Laufen und Berchtesgaden erfolgreich präsentieren. Die für März und April geplanten Prüfungen für das Musiker-Leistungsabzeichen fielen dann aber bereits coronabedingt aus und alle Musikkapellen waren gezwungen, ihre Aktivitäten einzustellen. So fiel auch das 2020 geplante Bezirksmusikfest in Schnaitsee aus. Positiv nahm Egger wahr, dass sich viele Verbandsmitglieder sehr kreativ zeigten und auf ihrer Homepage, beziehungsweise über die sozialen Medien aufheiternde Beiträge kommunizierten. im Herbst 2020 konnte dann wenigstens der Praxisteil für die Leistungsabzeichen, ein Bezirksstammtisch und ein Teil der insgesamt 8 Vorstandssitzungen per Videokonferenz durchgeführt werden. Das Blasmusikjahr 2021 sollte nach den Planungen des Bezirks mit einer Andacht in Maria Eck und einer sich anschließenden Jahreshauptversammlung im Freien im Juni beginnen. Leider konnte dann, pandemiebedingt nur die Andacht stattfinden, gestaltet vom Musikverein Schnaitsee. Wenigstens die Praxisprüfungen für das Leistungsabzeichen konnten wieder Online und erfolgen. In der Berufsschule Freilassing konnten später 150 Prüflinge dann Gott sei Dank doch in Präsenz nachholen. Egger richtete abschließend einen herzlichen Dank an seine gesamte Führungsmannschaft und deren außerordentliches Engagement.
Bezirksdirigent Andreas Resch ging seinerseits auf die beiden Konzerte des Bezirksorchesters in Laufen und Berchtesgaden ein. Er bedauerte, dass bereits geplante Konzert für 2022 abgesagt werden musste, obwohl kurzzeitig Proben im 2G-Modus bereits begonnen hatten. Für Februar 2023 seien aber bereits Konzerttermine in beiden Orten wieder festgelegt. Resch warb darum, sich dem Sinfonischen Blasorchester oder dem Jugendblasorchester des Bezirks als Musiker*in anzuschließen und die dort gebotenen, hervorragenden Fortbildungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Die „ruhigere“ Zeit nutzte Resch, wie er erläuterte auch dazu, das Notenarchiv zu durchforschen und dieses urheberrechtlich sauber zu ordnen. Noten können nun kostenlos ausgeliehen werden. Welche Noten zur Verfügung stehen, kann auf der Homepage des Bezirks (mon-chiemrupertigau.de) eingesehen werden.
Die stellvertretende Bezirksjugendleiterin Lisa Floßmann informierte die Versammlung über die Aktivitäten der Jugend. Positiv war es, dass wenigstens 2021 Workshops für das Bezirksjugendorchester angeboten und darüber sogar zwei Sendungen im Radiosender BUH ausgestrahlt wurden. Im Herbst 2022 soll wieder ein normales Konzert mit großem Orchester stattfinden. Wie Floßmann weiter informierte, erfolgte ein Dirigentenwechsel. Constantin Zill übergab den Taktstock berufsbedingt an Andreas Kapellner.
Die Vorstandsberichte abrundend informierte der Geschäftsführer Franz Hager über die Finanzen des Bezirks. Demnach lag der Kassenbestand Ende 2020 bei 10.189 Euro. Größere Spenden gab es von den Sparkassen in den Landkreisen TS und BGL in Höhe von jeweils 2.000 Euro für die Jugendarbeit. Am Jahresende 2021 betrug der Kassenstand laut Hager 14.193 Euro. Eine Unterstützung von den Landkreisen gab es jährlich in Höhe von 9.600 Euro. Die Jugendkasse war Ende 2021 mit 2.216 Euro gefüllt. Hauptkassenprüfer Manfred Neuhauser bestätigte dem Geschäftsführer eine einwandfreie Arbeit. Die Versammlung erteilte auf Antrag Neuhausers der Vorstandschaft die uneingeschränkte Entlastung.
Einstimmig wurden die Bezirksmusikfeste 2024 an die Musikkapelle Ringham-Petting und 2025 an die Musikkapelle Übersee-Feldwies vergeben. 2023 findet das Blasmusikfest in Fridolfing statt. Aus der Hand des stellvertretenden MON Vorsitzenden Thomas Eigelsberger erhielten Franz Hager für 18 Jahre und Thomas Egger für 15 Jahre Vorstandsarbeit das Ehrenzeichen in Silber. Wolfgang Neumaier und Alfred Wimmer erhielten die Auszeichnung in Bronze für jeweils 10 Jahre Vorstandsarbeit. Thomas Eigelsberger, Benedikt Paul und Franz Haider informierten abschließend über Aktuelles aus dem MON. Alle Infos dazu auch auf der Homepage der MON.
Beitrag und Bilder von Werner Bauregger
Thomas Eiglsperger, MON-Vizepräsident, leitete die heurigen Neuwahlen souverän und kurzweilig. In den Neuwahlen wurde die neue Vorstandschaft einstimmig gewählt:
Bezirksleiter:Thomas Egger
Stellv. Bezirksleiter: Alfred Wimmer
Bezirksgeschäftsführer: Franz Hager
Bezirksdirigent: Andreas Resch
Stellv. Bezirksdirigent: Bernhard Rehrl
Bezirksjugendleiterin: Lena Mühlbacher
Stellv. Bezirksjugendleiterin: Merle Mühlbacher
Schriftführerin: Maria Kalsperger
Beisitzer: Lisa Floßmann, Hans Haunerdinger, Andreas Neumayer, Wolfgang Neumaier, Hubert Nitzinger, Jana Vohburger
Ergänzung von Maria